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Die Salzprinzessin

zum Stück 2005

Ein Stück von Ursula Hildebrand und von Wolfram Schneider-Lastin

nach Büder Grimm "Die Gänsehirtin am Brunnen"

Es war einmal ein König, der hatte drei Töchter. Von denen war die eine zickig, die andere zackig, die dritte aber, die jüngste, war aufrichtig und gut. Eines Tages wollte der König sein Reich unter seine Töchter aufteilen. Diejenige sollte den grössten Teil bekommen, die ihn am liebsten hatte, und so fort. Also fragte er sie nacheinander, wie lieb sie ihn denn hätten. Als die Jüngste an die Reihe kam, sagte sie, der Vater sei ihr so lieb wie – Salz, denn ohne Salz sei doch alles fad. Der König war darob so erbost, dass er sie aus dem Königreich verbannte und mit ihr alles Salz …

Dies ist erst der Anfang der wundersamen Geschichte der Salzprinzessin, in der eine rätselhafte Alte die Fäden zieht, eine hässliche Gänsehirtin in Vollmondnächten heimlich eine andere wird und Perlen weint, eine Königin beim Anblick eines Kästchens in Ohnmacht und ein bettelarmer Grafensohn von einer Gefühlsverwirrung in die nächste fällt. Nur die Tiere des Wunderwaldes scheinen in der turbulenten Geschichte noch den Überblick zu behalten.

Die Autorin und Regisseurin Ursula Hildebrand erzählt mit ihrem Ko-Autor Wolfram Schneider-Lastin das alte grimmsche Märchen von der Gänsehirtin am Brunnen völlig neu, erfüllt es mit Fantasie und vielen überraschenden Wendungen und bringt es in einer hinreissenden, mal traurigen, mal herzerfrischend komischen Inszenierung auf die Stanser Märli-Biini. Und wenn Ihnen, geneigtes Publikum, aus Rührung oder vor Vergnügen eine salzige Träne ins Taschentuch kullern sollte, schauen Sie genau hin: Vielleicht ist sie auch zu einer schönen Perle geworden.

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