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zum Stück 2012

Ein Stück von Beppi Baggenstos

nach Brüder Grimm

 

Zweifelsohne sind die Märchen der Gebrüder Grimm heute umstritten. Was da verzaubert, verwandelt, verbrannt, gefressen und eingesperrt wird, entspricht nicht mehr der heutigen Ansicht vom Erziehen der Kinder. Trotzdem sind sie auch heute noch Grundlage für Inszenierungen. Auch bei uns. Klingt paradox, nicht wahr? Was ist es denn nun, was die veralteten Texte spielbar macht? Da muss doch irgendetwas dran sein! Einerseits sind die ursprünglichen Texte kurz und bündig abgehandelt. Die Handlung ist klar und für jedermann verständlich und schliesslich sind es die Figuren, die nichts an Faszination eingebüsst haben. Kurze Texte lassen viel Spielraum für die Interpretation und Darstellung einer Handlung. Das „Drumherum“ konnte ich selber bestimmen und da habe ich mir alle Mühe gegeben. Die Gebrüder Grimm hätten wohl kaum daran gedacht, den Geist auf einem „Töffli“ auftreten zu lassen. Oder der Hexe den Namen „Plädergriitä“ zu geben. Der Leuchter im Schloss wäre da wahrscheinlich aus Gold und Edelsteinen gestaltet worden, nicht mit der Beute eines nächtlichen Streifzugs durch die Güselmuldenlandschaft der Umgebung. Und was bitte soll ein „Nachthuiri“ auf der Stanser Märli-Biini, welches erst noch eine undefinierbare Geräuschmaschine hinter sich herschleppt. Das darf nur der Regisseur... Hauptdarsteller des Stücks ist in unserem Fall auch keine eigentliche Märchenfigur, sondern „s’blaie Liächt“. Ein unscheinbares Ding, das aber viel auslösen und bewirken kann. Sogar Kontakte zu Gummibärli hat es! Lassen sie sich überraschen...

 

Beppi Baggenstos, Regisseur

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